Leseprobe: Das sonderbare Begräbnis des William M. Roth

Nur wenige Minuten später kommt ein Mann in einem edlen Anzug zügigen Schrittes auf den Friedhof; sein Gesicht ist rot, der Atem geht schnell, der Krawattenknoten ist wie immer leicht geöffnet - er ist hier seit vielen Jahren der Bürgermeister.
Die Arbeiter drücken ihre Zigaretten aus, als sie ihn erblicken, und alle zusammen positionieren sich sogleich über dem ausgehobenen Loch auf der besagten rechten Seite des Familiengrabes Roth.
Ihre Blicke sind von Ratlosigkeit und einer Spur Entsetzen gezeichnet, während sie lautstark diskutieren und mit ihren Händen immer wieder mal auf die rechte, mal auf die linke Seite des Grabes deuten.
Nach einigen weiteren Telefonaten gibt der Bürgermeister den beiden Arbeitern eine Anweisung, dann verschwindet er wieder vom Friedhofsgelände - dabei späht er oftmals mit unsicherem Blick zu den Seiten und manchmal auch nach hinten, so als fühle er sich beobachtet. Das zuvor offenstehende Tor des Friedhofs zieht er sorgsam zu, als ob er dadurch vermeiden möchte, dass ihm etwas folgt, das besser innerhalb der Friedhofsmauern verbleiben sollte…



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